Künstlershop-Papiertest – Teil 1: Stylefile

1. Stylefile

Beim Hersteller der Stylefile Marker befinden sich sowohl Zeichenblöcke als auch gebundene (Skizzen-)Bücher in verschiedenen Formaten im Sortiment.

 

 

1.1 Stylefile Skizzenbuch Classic

Durch den Hardcover-Einband des Stylefile Skizzenbuch Classic sind die gebundenen Bücher sehr robust und schützen die darin angefertigten Zeichnungen. Wer viel von unterwegs arbeitet, oder seine Arbeiten gern auch einmal fern des Schreibtischs in den Zug, in den Bus, ins Café oder nach draußen mitnimmt, ist hier bestens beraten.
Das Papier ist 120 g/m² stark und besitzt eine feine, glatte Oberfläche, die sich besonders gut für lockere Skizzen eignet. Es handelt sich dabei jedoch nicht explizit um Markerpapier, von daher ist ein Zurückgreifen auf entsprechende Spezialpapiere bei detaillierten, aufwändigen Arbeiten sinnvoll.

Wichtig: Grundsätzlich sind dickere Papiere etwas saugstärker als dünnere Fabrikate, dadurch wird die Leuchtkraft der Farben etwas gedämpft. Dies muss aber nicht bedeuten, dass dickere Papiere minderwertig sind – es kommt immer darauf an, welche Wirkung bei einer Zeichnung gewünscht wird und erzielt werden soll.
Da die Unterseite bei den meisten kräftigeren Papieren nicht beschichtet ist, ist bei farbintensiven Zeichnungen das Unterlegen eines Löschblattes sinnvoll, damit keine Farbe auf die nächste Seite durchwirkt.

Obwohl das Papier recht fest ist, lässt es die Arbeit mit einem Leuchttisch sehr gut zu: Es gelangt genug Licht hindurch, um auch feinste Linien einer Bleistiftskizze in eine Reinzeichnung zu bringen - und muss einmal radiert werden, hält die Oberfläche ebenfalls sehr gut stand und knitter nicht.

Das Stylefile Skizzenbuch gibt es als Classic und Premium Ausführung in den Formaten A5 und A4 (horizontal und vertikal) sowie in der Sondergröße 35x27 cm.

Im Folgenden haben wir verschiedene Marker-Fabrikate auf dem Skizzenbuch Classic Papier getestet:

 

a) Stylefile Marker

Mit den Stylefile Markern lässt sich sehr gut auf dem dicken Papier arbeiten: Die Farben sind leuchtkräftig und auch größere Flächen können gleichmäßig coloriert werden. Das mehrmalige Auftragen von Farben bereitet keine Probleme und das Anlegen von Übergängen und Verläufen gelingt ausgezeichnet.

 

 

b) Copic Marker

Auf Grund der glatten Oberfläche ist das Papier auch für Copic Marker bestens geeignet. Die Leuchtkraft der Farben kommt intensiv zur Geltung. Um das Durchbluten von Farbe zu verhindern, ist auch bei einer Coloration mit Copic Markern das Unterlegen eines Löschblattes empfehlenswert. Ein großer Pluspunkt ist, dass das Papier trotz seiner Dicke weit weniger saugstark ist wie andere, vergleichbar kräftige Papiere auf dem Markt.
Weiche Übergänge und Verläufe lasen sich mit Copic Markern auf dem Stylefile Skizzenbuch Classic Papier etwas schwieriger umsetzen, mit ein wenig Geschick ist dies aber auch machbar.

 

 

c) Chameleon Pens

Die Eigenschaft des Chameleon Pens mit einer Basisfarbe und dem integrierten Blender mehrere Farbabstufungen zu erzeugen, funktioniert bei Anwendung auf dem Stylefile Skizzenbuch Classic Papier gut. Am Beispiel der blauen Rose ist dies deutlich zu erkennen. Da die Blenderflüssigkeit jedoch vergleichsweise rasch in das Papier eingesogen wird, ist das Anlegen von ebenmäßigen Verläufen, vor allem wenn man mehrmals über eine Fläche geht, etwas schwieriger. Bei kleineren Motiven ist dies kein Problem, bei größeren Bereichen ist Achtsamkeit geboten, damit keine Striche und Schlieren entstehen.

 

 

Fazit:

Das Stylefile Skizzenbuch Classic ist sehr gut für Markercolorationen geeignet.

Tipp: Wer sich in der Manga-Szene bewegt und nach einem guten „Con-Hon" (ein Kunstwort aus engl. „Convention" (Veranstaltung) und jap. „Hon" (Buch)) sucht, ist mit dem Stylefile Skizzenbuch Classic bestens beraten.

 

1.2. Stylefile Premium Markerpad:

Das Stylefile Premium Markerpad ist ein 50 Blatt starker Zeichenblock, erhältlich in den Formaten DIN A3 und DIN A4, mit speziell beschichtetem Markerpapier von 75 g/m². Dies bedeutet, dass die einzelnen Blätter nur von einer Seite mit Markern coloriert werden können. Dadurch, dass das Papier recht transparent ist, lassen sich unterliegende Skizzen sehr gut erkennen und in Reinzeichnung bringen. Vom Radieren ist auf dem Markerpad Papier abzuraten, da es durch die geringe Stärke – gerade an den Rändern – sehr leicht knittern kann.

Auch auf dem Stylefile Premium Markerpad Papier haben wir verschiedene Markertypen getestet:

 

a) Stylefile Marker

Wie auch auf dem Skizzenbuch Classic Papier sind die Farben der Stylefile Marker äußerst leuchtkräftig. Verläufe und Übergänge können einwandfrei umgesetzt werden.

Wichtig: Für alle dünnen Markerpapiere gilt, dass das Maß der Tintenaufnahme begrenzt ist. Gelangt zu viel Farbe auf das Blatt, kann es vorkommen, dass diese auf das darunterliegende Blatt durchblutet oder dass auf der Oberfläche des Blattes unschöne Schlieren entstehen.

 

 

b) Copic Marker

Helle Farben aus dem Hause Copic funktionieren auf dem Stylefile Premium Markerpad Papier hervorragend – bei dunkleren Tönen ist jedoch Vorsicht geboten, da die Pigmentzusammensetzung der Tinte das Papier stark aufweicht. Farbübergänge lassen sich leider auch nicht so weich und sauber anfertigen, wie auf dem Skizzenbuch Classic Papier. Die Leuchtkraft der Tinte erscheint zudem verringert.

 

 

c) Chameleon Pens

Die Verwendung von Chameleon Pens auf dem Stylefile Premium Markerpad Papier ist sehr zu empfehlen: Die Farbe wird gut aufgenommen und besitzt eine ausgezeichnete Leuchtkraft. Übergänge und Farbverläufe lassen sich tadellos umsetzen. Auch der Blender kann zuverlässig verwenden werden, ohne dass die Flüssigkeit direkt ins Papier gesogen wird.

 

 

Fazit

Das Stylefile Premium Markerpad Papier kann in Kombination mit allen drei Marker-Modellen gut verwendet werden. Einzig bei den Copic Markern sollte, wie oben beschrieben, auf die Verwendung dunklerer Farben verzichtet werden. Dadurch, dass das Papier so dünn ist, ist es ideal für Reinzeichnungen detaillierter Motive. Graphitreste von Vorzeichnungen mit Bleistift bleiben kaum zurück. Eine schöne Leuchtkraft der Farben wird in den meisten Fällen anstandslos erreicht.

 

Links:

Künstlershop-Papiertest – Teil 1: Stylefile

Künstlershop-Papiertest – Teil 3: Hahnemühle